Der dritte Mann

Auf den Spuren von Orson Welles und Anton Karas

Helga Pogatschar
Underground Surround
für Quint, Diskant-, Alt-, Basszither, Posaune und Zuspielung (2001/2014)

Georg Haider / Graham Greene
Orson Welles' Schatten
Ein Fall aus dem Nachkriegs-Wien für einen Vorleser und Kriminalklang-Ensemble

Kriminalklang-Ensemble

Reinhilde Gamper, Georg Glasl, Martin Mallaun, Gertrud Wittkowsky, Zither
Michael Büttler, Altposaune
Felix Birnbaum, Schlagzeug
Vorleser: Emery Escher
Leitung: Matthias Warzecha

Die Uraufführung beider Stücke endete 2001 mit einem Eklat: Die Tür hinter sich zuknallend verließen einige Zuhörer während Orson Welles' Schatten den Konzertsaal. Ein vielversprechender Anfang, wenn man bedenkt, dass die Wiener 1950, als der Film in Österreich und Deutschland anlief, ihre patriotischen Gefühle verletzt sahen. Nicht wegen der Musik natürlich – Karas fanden sie gleich gut. Aber ansonsten: Kloake statt Blauer Donau und ein Penicillinschieber statt eines Charmeurs – das war dann doch zu verstörend und noch viel zu dicht an der Gegenwart der Trümmerlandschaften.

Georg Glasl hatte 2001 sechs Komponisten, unter ihnen Georg Haider und Helga Pogatschar, gebeten, sich auf die Spuren des „dritten Mannes“ zu begeben und ihre Assoziationen zum Film oder zur Filmmusik zu vertonen. Die Uraufführung der sechs Stücke fand im September 2001 während Zither 4 statt und sorgte, wie bereits erwähnt, für ziemlich viel Unruhe im Publikum, das sich um „seinen“ dritten Mann betrogen sah.

Wetten, dass dieses Mal alles ganz ruhig bleiben wird?